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Pfadfinder*innen aus Kirchhain bekommen doch ein Sommerlager


Für die Pfadfinder*innen aus dem im letzten Jahr gegründeten Stamm in Kirchhain sah es zunächst so aus, als gäbe es in diesem Jahr keine Sommeraktivität, denn das Landeslager ihres Verbandes wurde abgesagt. Die Gruppenleiter nahmen ihre Kreativität und die Laptops in die Hand und planten kurzerhand selbst eine Sommerfahrt für ihren jungen Stamm.

Eigentlich wollten die Pfadfinder*innen in diesem Jahr beim Landeslager des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) mitmachen. 500 hessische Pfadfinder*innen wollten sich in Mülheim an der Ruhr treffen und für zehn Tage lagern, spielen, die Gemeinschaft erleben und sich dem Thema Stadtleben und Ruhrgebiet widmen. Bedingt durch die Coronapandemie sagten zunächst die internationalen Gäste aus Italien, Frankreich, Palästina, Kamerun und Simbabwe ab, ein Highlight auf das sich viel gefreut hatte. Spätestens im April war klar, dass es in diesem Jahr kein Landeslager geben würde.


Die Gruppenleiter*innen aus Kirchhain waren zunächst noch selbst im Unklaren: Wann würde man überhaupt wieder Gruppenstunden machen können? Würde man auf ein Zeltlager fahren können? In welcher Größe werden Gruppen einen gemeinsamen Alltag bestreiten können? Mitte Juni klärten sich dann einige der zentralen Fragen und die Schockstarre löste sich. Schnell wurden Ideen gesammelt und ein Lager geplant. In der Rekordzeit von gerade etwas über einem Monat wurden Zeltplätze gebucht, Essen und Programm kalkuliert und geplant, Kanus ausgeliehen und Anmeldungen für die Teilnehmer*innen ausgegeben.



Am 21. Juli ging es dann endlich los: die 8 Teilnehmer*innen und 3 Gruppenleiter trafen sich am Zeltplatz des Blasorchester in Langgöns, um gemeinsam ihr Sommerabenteuer zu erleben. Endlich! 10 Tage an der frischen Luft, am Lagerfeuer und nicht mehr so isoliert, wie die Wochen zuvor. Durch die verschiedensten AGs und Spiele, welche sich vom Fackelbau über das Waffelbacken im Feuer bis hin zum Räuber und Gendarme spielen erstreckten, vergingen die ersten drei Tage wie im Flug. Nach drei Tagen und mit einigen weiteren Betreuern zur Kanueinweisung startete am Freitag eine zweitägige Kanutour in Wetzlar. Die erste Nacht wurde auf einem Zeltplatz in Leun verbracht und schließlich in Weilburg geendet. Einige trauten sich sogar, am Rande der Lahn zu planschen, um der Hitze wenigstens zwischenzeitlich zu entfliehen. Übrigens wurden natürlich alle Verpflegung, Zelte und Klamotten mit den Kanus transportiert – fast wie mitten im Nirgendwo. Am nächsten Tag ging es weiter auf den Donnerskopf, das Pfadfinderzentrum des VCP Hessens, wo andere Pfadfinder waren, mit denen sich die Gruppe zumindest auf Abstand austauschen konnte. Das Gelände entspringt einem ehemaligen Warnamt des kalten Krieges, einer Institution für den Zivilschutz. Das Pfadfinderzentrum bot ein reichhaltiges Programm: Der Bunker wurde besichtigt und gemeinsam mit einem Künstler wurden verschiedene Waldwichtel gestaltet, die ihren Platz auf dem Gelände fanden. Besonders der Abschluss mit selbstgebackener Pizza aus dem Steinofen krönte das Sommerlager.


Das improvisierte Sommerlager endete für die Teilnehmer*innen am 30. Juli mit vielen tollen Eindrücken und einem echten Sommer-Pfadi-Erlebnis.

 

Text und Fotos: Jonas Höchst


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