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Kirchhainer warnen vor Hofreiniger-Masche


Die "Hofreiniger-Masche" ist bei der Polizei nicht unbekannt. Aktuell dreht laut bei MeinKIRCHHAIN eingegangenen Hinweisen ein dubioser, englischsprachiger Trupp in Kirchhain seine Runden und bietet seine Dienste bei der Hofreinigung oder Gartenarbeit an. Bevor ihr euch jedoch auf ein Geschäft einlasst (was ich persönlich nicht empfehlen würde), schaut euch am besten kurz diese Berichte zu der Masche an und beachtet die Ratschläge der Polizei:


AKTUELLE PRESSEMITTEILUNG DER POLIZEI: "Polizei warnt vor Haustürgeschäften - Reisende Handwerker unterwegs

Landkreis Marburg-Biedenkopf: Derzeit gibt es erste Meldungen aus der Bevölkerung, dass sich sogenannte reisende Handwerker im Landkreis aufhalten. Hinweise kamen bereits aus Marburg, dem Ebsdorfergrund und Stadtallendorf. In zwei Fällen wurden durch die Englisch sprechenden Personen Reinigungsarbeiten an dem Straßenpflaster angeboten. Polizeiliche Erfahrungen zeigen, dass diese Personen ihren Aufenthalt oftmals nutzen, um handwerkliche Arbeiten durchzuführen, die auf den ersten Blick günstig erscheinen. Sie tauchen unangemeldet auf und bieten in ihren Augen zwingend notwendige Arbeiten am Dach, der Dachrinne oder auch Asphalt- Pflaster- oder Teerarbeiten an. Diese "reisenden Handwerker" sind dabei durchaus flexibel und mobil und beschränken sich örtlich nicht ausschließlich auf den Nahbereich der derzeitigen Verweilorte. Das Verhalten der Handwerker muss nicht zwangsläufig ein strafbares Verhalten darstellen.

Dennoch: Oft erweist sich das durchgeführte Handwerk als nicht fachgerecht und/oder es wurde mit minderwertigen Materialien ausgeführt. Daher können sich die Folgekosten um ein Vielfaches erhöhten. Zudem haben die bisherigen polizeilichen Erfahrungen gezeigt, dass sich diese Handwerker nicht immer an die zuvor ausgehandelten Vereinbarungen halten, sondern plötzlich ein Vielfaches als Lohn verlangen. In der Vergangenheit wurden dabei oftmals Kunden teils massiv unter Druck gesetzt, indem sie beispielsweise die Arbeiten nicht oder erst nach Bezahlung beendeten. Nach ihrem Werk verschwanden sie auf Nimmerwiedersehen. Der Kunde stand dann ohne Rechnung da, hatte keine Anschrift und somit keinen Ansprechpartner, um etwaige Gewährleistungsansprüche geltend machen zu können.

Die Polizei rät dringend von solchen Geschäften ab. "Ein Schnäppchen, dass in der Regel keines ist. Man ist mit Sicherheit besser beraten, sich für eine tatsächlich notwendige Reparatur nach entsprechenden Kostenvoranschlägen einer ortsansässigen Firma zu bedienen. Die Folgekosten zur Beseitigung der nicht fachgerechten Arbeit mit minderwertigen Materialien durch die reisenden Handwerker würden die tatsächlich notwendigen Kosten nur in die Höhe treiben."

Weitere Informationen zum Schutz vor derartigen Betrügereien stehen im Internet unter www.polizei.hessen.de (Prävention) und unter www.polizei-beratung.de."


DIE POLIZEI RÄT

  • Lasst euch sich nicht durch vermeintlich gute Angebote zu vorschnellen Entscheidungen drängen.

  • Holt euch Vergleichsangebote anderer Firmen ein.

  • Sollten die Handwerker überhöhte Preise fordern oder aufdringlich werden, ruft sofort die Polizei.

  • Leistet keine Vorauszahlungen und vereinbart einen schriftlichen Vertrag

  • Gebt nie Eigentum heraus (z.B. Teppiche bei Teppichreinigern), ohne die Durchschrift einer umfassenden Auftragsbestätigung erhalten zu haben.

  • Solltet ihr trotz aller Vorsicht Opfer dieser unlauteren Machenschaften geworden sein, erstattet umgehend Anzeige bei eurer jeweiligen Polizeidienststelle.

  • Warnt ältere Menschen in eurem Umfeld vor dieser Masche.

BERICHT 1: " Bad Homburg: Am Mittag des 02.07.2018 wurde ein älterer Herr Opfer zweier Trickbetrüger. Die bislang noch unbekannten Täter boten dem Herren an, die Auffahrt des Anwesens zu reinigen und taten dies auch zunächst. Kurz nach Beginn der Arbeiten verlangten die Täter allerdings einen Vorschuss in Höhe von ca. siebzig Euro, um weitere Arbeitsmaterialien zu beschaffen. Von ihrem vermeintlichen Einkauf kehrten die Täter nie zurück. Die beiden Männer sprachen laut Zeugenaussagen Englisch und seien Anfang 20 und Anfang 30 Jahre alt."

BERICHT 2:


BERICHT 3: " [...] Das Trio bot der Frau an, das Hofpflaster vor dem Haus zu reinigen. Die Seniorin willigte ein und die Männer begannen mit den Reinigungsarbeiten. Nach einer Weile verlangten sie 3800 Euro, um weiteres Material für die Arbeiten zu besorgen. Die Frau übergab daraufhin den geforderten Betrag. Das Trio verschwand anschließend mit dem Geld und kehrte nicht wieder zurück."


BERICHT 4: "[...] Vorstellig bei [dem Opfer] geworden war das Trio mit dem weißen Kastenwagen am Vortag [...]. Als vermeintliche Firma auftretend unterbreitete man dem Senior das Reinigungsangebot, in das dieser nach Erhalt einer kleinen Kostprobe der Arbeiten mit durchaus überzeugendem Ergebnis letztlich einwilligte. Nach kurzer Zeit trat dann der vermeintliche Chef des Trios in Aktion. Erbost, dass sein Mitarbeiter ohne ihn bereits unberechtigt einen Preis ausgehandelt hätte, nannte er nun einen deutlich höheren Betrag. Er verlangte das Vierfache des zuvor ausgehandelten Preises und wollte über 4.000 Euro haben. Anschließend fuhren zwei Männer mit dem eingeschüchterten Rentner zu verschiedenen Bankfilialen in Kassel, um das Geld zu holen und erhöhten dabei sogar noch mehrmals die Forderungen. Mit den über 5.000 Euro verließen die Täter am Abend das Grundstück des Seniors, unter dem Vorwand, dass die Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger wegen der späten Stunde nun zunächst eingestellt werden müssten. Die Einfahrt blieb zu etwa zwei Dritteln ungereinigt zurück.



So soll das Fahrzeug des in Kirchhain aktiven Trupps aussehen (Quelle: Marina Paul)

 
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