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Stadtspaziergänge hatten den Städtischen Betriebshof und den Gillhof zum Ziel

  • 30. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Im April dieses Jahres konnte zunächst  der vorgesehene Themen-orientierte Stadtspaziergang zum Bieneninstitut wegen schlechter Witterung nicht stattfinden. Er soll am 18. September(Treffpunkt ist um 10.30 Uhr der Jüdische Friedhof) nachgeholt werden. Also wurden die diesjährigen Stadtspaziergänge am 22. Mai mit einem Besuch beim Städtischen Betriebshof eröffnet. Dort wartete bereits der Leiter des Städtischen Bauhofes, Herr Schauberer, auf die 11 Teilnehmenden, die Sitzgelegenheiten vorfanden und mit einem Kaltgetränk versorgt wurden.  Begrüßt wurde man vor Ort zunächst auch von Anita Kirschner, die in ihrer Funktion als eine der beiden Gemeinde Pflegerinnen den Stadtspaziergang begleitete.

Interessante Informationen aus erster Hand gab es sodann von Herrn Schauberer, der in anschaulicher Weise über das Innenleben dieser Einrichtung berichtete. 26 Mitarbeiter seien derzeit im Städtischen Betriebshof beschäftigt, hinzu kommt eine Vielzahl von Menschen mit Behinderungen, die in die täglichen Abläufe -sowohl die Kernstadt als auch die Stadtteile betreffend- gut integriert seien. Ein generelles Problem sei allerdings auch hier der Personalmangel. So war zu hören, dass zurzeit lediglich ein Mitarbeiter für die Aufgaben beim Städtischen Friedhof zuständig sei. Interessant ist darüber hinaus die Tatsache, dass sich der gesamte Geräte-und Maschinenpark in der Eigenverantwortung der jeweiligen Mitarbeiter befindet.

Ein absolutes Ärgernis bei der täglichen Arbeit  sei vor allem der „wilde Müll“, der in regelmäßigen Abständen zu entsorgen ist. Darüber hinaus werden regelmäßig ca. 400 Müllbehälter geleert, wobei es auch sogenannte Hotspots wie z.B. den Annapark und die Gegend um den Sandfang gibt. Aus der Besuchergruppe gab es anschließend viel Lob, weil die Mitarbeiter mit ihrem Engagement tagtäglich dazu beitragen, dass man sich sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen wohlfühlen kann. Schließlich war man sich auch darüber einig, dass jeder Einzelne mit verantwortungsvollem Verhalten zu einem positiven Erscheinungsbild der Stadt  beitragen kann.

 

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Ein weiterer Stadtspaziergang hatte am 12. Juni den Gillhof am Rande des „Dörfchens“ zum Ziel. Hier hatte freundlicherweise Herr Lichtenberg Sitzgelegenheiten im Innenhof vorbereitet und die 10 Teilnehmenden mit einem kühlen Getränk versorgt. In anschaulicher Weise berichtete der Hausherr sodann, wie es vor ca. 40 Jahren zum Kauf dieses geschichtsträchtigen Gebäudekomplexes gekommen ist. Über ältere Zeitungsausschnitte konnte man sich zudem ein Bild von den fortschreitenden baulichen Veränderungen des Gillhofes machen. Herr Lichtenberg verstand es, die Besuchergruppe zu einer Zeitreise mitzunehmen, wobei die Anfänge der ersten Bebauung bereits deutlich vor der Zeit durch die Besitznahme durch den Deutschen Orden stattgefunden hätten. Vorliegende Pläne durch den Grafen Damian von Schönborn(siehe den Beitrag im Buch von Waldemar Küther)um 1700 zeigen sodann, dass zu dieser Zeit nicht nur das Hofhaus, sondern auch Stallungen, die große Scheune und vor allem die Ordens- Mühle zum Gesamtkomplex des Deutschen Ordens gehörten.

 Im Gillhof - im Wort „gülden“ aus dem Mittelalter soll insbesondere der Wert des Hauses zum Ausdruck kommen - hatte damals der Komtur seinen Sitz, der auf unterster Ebene für die Erhebung der Einkünfte und der Ausübung der Gerichtsbarkeit des Ordensbesitzes zuständig war. Später(1821-1932)gab den eigenständigen Kreis Kirchhain und im Gillhof war dann auch der Sitz von mehreren Landräten.

Herr Lichtenberg spannte damit den Bogen zu der Zeit als 1809 im Rahmen der Säkularisation u.a. auch der Deutsche Orden aufgelöst wurde und der Gillhof zunächst an die Landesherrschaft(damals Königreich Westfalen) zurück fiel. Später kam er dann in Privatbesitz, wobei unterschiedliche Personen  hier wohnten. Derzeit mache man sich Gedanken wie es mit der Zukunft des Gillhofes weitergehen soll. Familie Lichtenberg hoffe, dass eventuell später einmal ein Sohn der Familie den Gebäudekomplex übernehmen könnte. Auf Nachfrage könnte sich Herr Lichtenberg darüber hinaus auch vorstellen nach Beendigung seiner Berufszeit einmal die Geschichte des Gillhofes in einem Beitrag zusammen zu fassen.

Zum Abschluss des Besuches wartete auf die Besuchergruppe noch ein absoluter Höhepunkt, denn man konnte den großzügig angelegten Gewölbekeller besichtigen, der - wie viele andere Einrichtungen des Gebäudekomplexes auch - inzwischen liebevoll restauriert wurde.



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Text und Foto: Klaus Reese

Redaktionelle Aufbereitung: Frank Wagner

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