„Lysistrata" – Schulmusical der Alfred-Wegener-Schule begeistert
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Abiturienten bringen antike Komödie mit modernem Witz auf die Bühne
Mit einer fulminanten Premiere feierte die Alfred-Wegener-Schule Kirchhain ihre diesjährige Musicalproduktion „Lysistrata" – und das Publikum war begeistert. Was an diesem Abend auf der Bühne passierte, war deutlich mehr als nur eine Schulproduktion: Die Schülerinnen und Schüler zeigten ein echtes Theatererlebnis, das unterhielt, musikalisch überzeugte, zum Nachdenken anregte und immer wieder zum Schmunzeln brachte.
Im Zentrum des Stücks steht Lysistrata, stark und überzeugend in ihrem Facettenreichtum dargestellt von Annika Arnold, Eliza Ögretmen und Jonna Reese, eine mutige Frau mit einer kühnen Idee. Der Peloponnesische Krieg dauert bereits 20 Jahre an – viel zu lange, findet sie. Also versammelt sie Frauen aus ganz Griechenland und setzt einen Plan um: Sie besetzen die Akropolis, sperren die Staatskasse ein und schwören sich gegenseitig etwas, das die Männer wirklich trifft – sie verweigern sich ihren Ehemännern, bis Frieden herrscht.
Mit Witz, Charme und einer guten Portion Einfallsreichtum kämpfen diese Frauen für ihre Sache. Sie bringen nicht nur die Männer zum Einknicken – sondern auch das Publikum zum Lachen und Nachdenken. Ein vielschichtiges Stück, das zeigt, wie viel Kraft in Organisation und Zusammenhalt steckt, gepaart mit einer guten Portion Feminismus.
Die mitreißenden Kompositionen des Musik-LKs unter der Leitung von Anna Klein und die Schauspielkunst der DS-Kurse unter der Leitung von Henrike Hildebrandt und Andreas Möller-Forst – unterstützt von den Kollegen Michael Korte und Claudia Helfer – erwecken das antike Stück zum Leben: Topmodern, witzig und zeitnah. Mit selbst komponierten Songs, spritzigen Choreografien und klugen Dialogen geben die Schülerinnen und Schüler Themen wie Krieg, Frieden und Frauenrechte eine ganz neue, unmittelbare Bedeutung und deren Umsetzung die Zuschauer berührt.
Hochkarätige Tanzszenen und eine meisterhafte Choreografie wurden von der Abiturientin Anastazja Drombinska entwickelt und entfalten sich wie eine Symphonie aus Körper und Musik: Kraftvoll und elegant.
Zudem beeindruckend: Bühnenbild und Lichttechnik saßen perfekt. Von der schuleigenen Technik AG ist hier Marvin Züfle stellvertretend für die Schülerseite für hervorragende Arbeit zu nennen. Das gesamte 50-köpfige Ensemble spielte mit sichtbarem Spaß – und das merkte man jeder Szene an. Die Chemie zwischen den Schauspielern war echt, die Energie ansteckend und das Publikum direkt miteinbezogen.
Das Musical vermittelt eine Tiefgründigkeit, die bei den Zuschauern ankommt: Veränderung beginnt im Kleinen, wenn Menschen den Mut haben, zusammenzustehen. Mit Witz und weiblicher Kraft wird hier ein echtes Plädoyer für Verständigung und Frieden geschaffen – und das in einer Zeit, in der solche Botschaften mehr als nötig sind.
Text und Fotos: Claudia Helfer / Alfred-Wegener-Schule Kirchhain Redaktionelle Aufbereitung: Frank Wagner
